Flugpate
Abenteuer Flugpate:
Eigentlich ist Abenteuer der falsche Ausdruck.
Man sollte es ein wunderbares Urlaubsende nennen.
Aber nun von Anfang an.
Als wir uns entschlossen hatten Ende September noch etwas Sonne auf der wunderschönen griechischen Insel Rhodos zu tanken - unsere eigenen Hunde waren gut versorgt in unserer Stammhundepension „die Hundehütte“ (Aitrang) - boten wir in der Facebook Gruppe "Flugpaten gesucht" unsere Hilfe an.
Ich gab unsere Flugdaten und Reisetermine an und wartete ob sich was tut.
Eine Woche vor unserem Hinflug meldete sich eine nette Dame von Flying Cats und fragte an ob wir auf unser Ticket eine einjährige Katze, die in Deutschland einen Liebhaber gefunden hatte, mitnehmen würden.
Natürlich stimmten wir zu, denn dafür hatten wir uns angemeldet. Der Tag unseres Hinfluges kam und wir genossen die erste Woche unseres Urlaubes ( Rhodos 29° - hier Herbstbeginn ).
Nach einer Woche kam die Anfrage ein weiteres, vier Monate altes Kätzchen mitzunehmen.
Wir stimmten erneut zu (man kann auch jederzeit ablehnen) und dachten unsere Kapazitäten seien erschöpft.
Weit gefehlt. Zwei Tage vor unserem Heimflug kam
ganz vorsichtig
die Anfrage, ob wir noch zwei vier Monate alte Welpen mitnehmen würden.
Auch die Beiden hatten einen neuen Besitzer gefunden (in Österreich), und somit eine Chance auf ein schönes Leben.
Jetzt ganz ehrlich: Wer kann da schon NEIN sagen:
Wir jedenfalls nicht.
Normalerweise nehmen die Flugpaten nicht so viele Tiere mit, aber bei uns war die Saison fast vorbei und wer dann noch da ist hat keine hohe Lebenserwartung.
Wie es kommen musste, der schönste Urlaub geht einmal zu Ende. Ein bisschen aufgeregt waren wir ja schon. Hoffentlich klappt alles.
Der Flieger wartet schließlich nicht. Aber wie alles per SMS und Telefonat besprochen klappte alles wunderbar. Am Abflughafen angekommen kamen auch schnell die Damen der Tierschutzorganisation und checkten mit uns ein. Wir haben mit 2 Tieren als Handgepäck eingecheckt und 2 Tiere wurden als Sperrgut eingecheckt. Unser lebendes Handgepäck war absolut friedlich und lediglich die junge Katze ließ ab und zu ein“ Miau“ - das von den Mitreisenden eher als ein Geräusch in einem sehr realistischen Traum gedeutet wurde - verlauten.
Die Flugzeit war schnell vorüber und Deutschland hatte uns samt schlechtem Wetter zurück. „Unsere Tiere“ konnten wir sehr zügig bei der Sperrgutabgabe abholen, die Koffer dauerten länger. Es gab keinerlei Probleme beim Zoll.
Dazu muss man sagen: es war alles korrekt.
Die Tiere waren alle gechipt, geimpft und wir hatten Papiere. Hier passiert nichts Illegales!
Die Begrüßung am Flughafen war toll und wir sind noch nie so herzlich empfangen worden.
Wobei ich glaube, dass es weniger uns galt als den Fellnasen die wir dabei hatten, und zu recht. Alle Vier waren zuckersüß, wie sie auf den Bildern sehen können. Auch die Übergabe an die neuen Besitzer ging reibungslos.
Natürlich hat uns dies Aktion etwas Zeit gekostet, aber wer hat die nicht nach einem erholsamen Urlaub.
Ich spreche hier auch nicht von Stunden, sondern einem Zeitaufwand der akzeptabel ist.
Ich möchte jeden ermutigen der eine Flugreise macht darüber nachzudenken als Flugpate zu fungieren. Natürlich kann man dem Auslandstierschutz kritisch gegenüberstehen, aber ich steh auf dem Standpunkt - ich helfe wo ich kann - auch über die Landesgrenzen hinaus. Auch wir in Deutschland haben viele Tiere die unsere Hilfe brauchen, das sollte man nicht vergessen, aber wenn überall ein bisschen geholfen wird, erreicht man was.
Das Ziel ist sicherlich nicht alle Tiere aus Griechenland, Italien, Spanien, Osteuropa und aus vielen anderen Ländern nach Deutschland zu bringen. Das Ziel sollte sein die Tiere in den Ländern zu kastrieren. Da sind die Tierschutzorganisationen auch dran, aber es dauert seine Zeit.
In diesem Sinne, melden sie sich als Flugpate. Helfen Sie mit!
Viele Grüße Christiane und Andreas
Das sind übrigens Mira und Debbie - wohnhaft in Österreich